Eine aktuelle Studie von Guido Vogt („bislang größten Befragung von Videojournalisten in Deutschland“) kommt zu interessanten Ergebnissen:
„Der typische Videojournalist arbeitet beim Privatfernsehen, ist fest angestellt und verdient weniger als 3.000 Euro brutto im Monat. Thematisch deckt er vor allem die Bereiche Unterhaltung/Lifestyle, Nachrichten/Aktuelles sowie Vermischtes ab. Dabei realisiert er überwiegend Personen bezogene Kurzbeiträge und ist für Programme mit regionaler Reichweite tätig.
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„Die Arbeit eines guten VJs lässt sich heute kaum mehr von der Arbeit eines guten EB-Kameramanns unterscheiden“, behauptet der frühere Sat.1-Chefredakteur Nik Niethammer, der ebenfalls im Rahmen der Studie befragt wurde. Und der RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel ergänzt: „Alle Abgänger der RTL-Journalistenschule können im Prinzip die Kamera in die Hand nehmen“.
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Eine Einzellfall-Analyse bei der Deutschen Welle (DW), die ebenfalls im Rahmen der hier vorgestellten Studie durchgeführt wurde, scheint, zumindest für diesen Sender, die Qualität von VJ-Beiträgen zu bestätigen. … In den 112 im Rahmen der Studie untersuchten Filmen konnten praktisch keine technischen Fehler gefunden werden.
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Ein im Rahmen der Studie durchgeführtes Screening, bei dem zwei Gruppen von Laienzuschauern (und einer Vergleichsgruppe von Journalisten) Beiträge von Videojournalisten vorgeführt wurden, zeigte: VJ-Beiträge waren für die Laien-Testgruppe überhaupt nicht von Teambeiträgen zu unterscheiden – für die TV-Profis schon.“
Vogt, Guido (2012): Videojournalismus: Funktionalität – Geschichte – Empirie. Neu-Isenburg: MMD-Verlag.